bessarabien-expo

 

 

 

Die Ausstellung stellt die wechselvolle Geschichte der deutschen Kolonisten in Bessarabien von der Ansiedlung 1814 bis heute dar. Daneben thematisiert sie exemplarisch die Beziehungen dieser Minderheit mit ihrer multiethnischen Umgebung sowie die ihr zugedachte Rolle als „Modellbauern“ mit einer quasi basisdemokratischen Kommunalverfassung  im autokratischen Zarenreich.

 

Im Jahr 1812 lud der russische Zar Alexander I. deutsche Siedler ein, sich am Schwarzen Meer niederzulassen, und versprach ihnen Land und Freiheitsrechte. Die Einwanderer stammten überwiegend aus Südwestdeutschland und aus Preußen. Im Laufe ihrer 125-jährigen Siedlungsgeschichte entwickelten die Deutschen hier ein prosperierendes Gemeinwesen, das durch lokale Autonomie und eine religiös-pietistisch grundierte Ethik geprägt war. Als kleine Minderheit in einer bunten Vielfalt ethnischer und religiöser Gemeinschaften lebten sie mit Moldauern, Russen, Ukrainern, Bulgaren, Juden und anderen Gruppen in friedlicher Nachbarschaft. Während des Ersten Weltkrieges entgingen sie nur knapp der Deportation nach Sibirien. 1918 kam  Bessarabien unter rumänische Oberhoheit. 1940 wurden, als Folge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes (»Molotow-Ribbentrop-Pakt« 1939), 93 500 Deutsche aus Bessarabien ausgesiedelt und 1941/42 größtenteils  im besetzten Polen angesiedelt. Anfang 1945 mussten sie flüchten und sich im geteilten Deutschland eine neue Existenz schaffen.

 

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